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Ein zarter Ruf in den Schoß

Es war einmal eine Frau.
Keine Königin.
 Keine Priesterin.
 Einfach eine Frau.
Sie stand morgens auf.
 Sie machte Kaffee.
 Sie bürstete ihre Haare, ölte ihren Körper,
 Und manchmal, wenn sie in den Spiegel sah,
spürte sie es. Da war etwas.
 Ein Sehnen.
 Ein Suchen.
 Nach einem Wissen,
das sie nicht benennen konnte.
 Aber sie fühlte:
 Es war in ihr.

Eines Tages hörte sie von einem besonderen Kraftplatz.
 Kein äußerer - ein innerer.
Im Zentrum - in der Mitte ihres Körpers.
Ein Raum, der Schoß genannt wurde.
 Nicht nur ein Körperteil.
 Ein Ort. In Ihr.
 Ein Zuhause.
 Ein Tempel.
Sie hörte, dort wohne die Kraft.
 Dort wohne das Ja zum Leben.
 Dort wohne die Stimme, die sie verloren hatte.

Sie zögerte.
 Was, wenn sie nichts spürte?
 Was, wenn sie weinte?
 Was, wenn sie sich selbst begegnete?
Doch sie ging.
 Zuerst mit zaghaften Schritten.
 Dann mit offenen Augen.
 Dann mit nackten Füßen.
Und irgendwann spürte sie:
 Etwas hatte sich verändert.
 Nicht die Welt.
 Nicht der Körper.
 Sondern sie selbst.
In ihrem Schoßraum lebte wieder etwas.
 Etwas Warmes.
 Etwas Echtes.
 Etwas, das sagte:
„Willkommen zu Hause.“